Die Provinz Dalarna bildet den Übergang von Mittelschweden zu Norrland, die Region, die den gesamten Norden Schwedens einnimmt. Dalarna ist weltbekannt durch die Kupfergruben, aus dessen Abfall die rote Farbe „Falun-Rot“ gewonnen wird, und das Wintersportzentrum Falun, schon mehrfach Austragungsort von internationalen Skimeisterschaften. Der traditionelle Wasa-Lauf von Sälen nach Mora, ein mehr als 80 km langer Volkssport-Langlauf, findet ebenfalls dort statt. Schwedenkenner werden auch an das Dala-Pferd denken, das rot oder blau in verschiedenen Größen, aber einfacher Form so manches Souvenirregal deutscher Urlauber schmückt. Dalarna mit dem Siljan-See, einem früheren Meteoritenkrater, ist außerdem für seine einzigartige Natur bekannt. Die Provinz Dalarna umfasst auch den südlichen Teil des schwedischen Hochgebirges, des Fjäll, und grenzt an Norwegen.
Rentiere, die lieber gemeinsam mit „ihren“ Menschen auf Wanderung gehen, anstatt sich einer Herde anzuschließen? Da werden die meisten samischen Rentierzüchter im Norden Schwedens sicherlich nur skeptisch mit dem Kopf schütteln. In dem kleinen Ort Grövelsjön im äußersten Norden der Provinz Dalarna wundern sich mittlerweile aber zunächst nur noch die Touristen, wenn sie Rentiere sehen, die ihrem Menschen wie Hunde auf Schritt und Tritt folgen. Denn Peter Andersson, einer von vier Rentierzüchtern in der Kommune Idre, hat aus der Not eine Tugend gemacht: Mutterlose oder kranke Kälber, die auf sich gestellt im Fjäll keine Überlebenschance hätten, werden zu Hause von der Familie aufgepäppelt und dürfen – sofern sie später die freilebende Herde nicht vorziehen – quasi als Haustiere bei ihm bleiben. Ein äußerst ungewöhnlicher Ansatz, da die Rentiere im Fjäll normalerweise sich selbst überlassen werden. Diese Tierliebe kommt jedoch nicht nur den Rentieren zugute, sondern auch den Touristen. Denn neben der Rentierzucht betreibt Peter auch das Unternehmen Renbiten, das Aktivitäten rund um die Rentiere und die samische Kultur anbietet. Dazu zählen auch Wanderungen in Begleitung der zahmen Rentiere – ob längere Touren ins Fjäll oder kurze Spaziergänge zu einer traditionellen Kota, wo die Besucher viel über die Geschichte und Traditionen der Samen erfahren und gleichzeitig die ein oder andere Spezialität wie getrocknetes Rentierfleisch im Kaffee probieren können. Während der Wintersaison geht es im gemütlichen Takt der Rene auf Schneeschuhen durch den Wald. Wer möchte, kann auch nur einen Besuch bei den Rentieren buchen, bei dem es viel über diese faszinierenden Tiere zu erfahren gibt – ebenso wie die Möglichkeit zum Streicheln und Füttern.
Die Fällregion um Idre und Grövelsjön ist die südlichste in Schweden und von der Hauptstadt Stockholm am schnellsten zu erreichen. Zahlreiche Hotels und Ferienhäuser bieten genügend Übernachtungsmöglichkeiten.
visitsweden.de / nordlicht verlag
Foto: © Jacque de Villiers / imagebank.sweden.se
Datum: 09.10.2015
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