Der Fluss Vindelälv gehört mit 453 Kilometern zu den längsten seiner Art in Schweden. Er entspringt im nordschwedischen Fjäll von Lappland nahe der norwegischen Grenze und mündet in den Umeälv, nur 25 Kilometer bevor dieser bei Umeå die Ostsee erreicht. Damit ist der Vindelälv Schwedens größter Nebenfluss. Noch bis 1976 wurde auf dem Vindelälv geflößt, dazu mussten alle Hindernisse beseitigt werden. Erst dann entschloss man sich, den Fluss zu renaturieren. Der Vindelälv ist heute neben dem Torneälv, dem Kalixälv und dem Piteälv einer von vier „Nationalflüssen“, an denen kein Kraftwerk gebaut werden darf.
Fast fünf Jahre lang wurde der Vindelälven renaturiert. Nun können Naturliebhaber und Sportangler endlich in den Genuss des Ergebnisses kommen. Johanna Gardeström hat eine besondere Beziehung zum Vindelälven, wuchs sie doch direkt am Fluss auf. Vor fünf Jahren übernahm sie in ihrer Eigenschaft als Projektleiterin an der Universität Umeå die Verantwortung für die Renaturierung des Vindelälven. Ziel des Projektes ist, das ursprüngliche Flussbett wiederherzustellen – so wie es vor der Industrialisierung war. Auf diese Weise soll auch die Tier- und Pflanzenwelt an und in dem Wasserlauf wieder zu neuem Leben erweckt werden. "Zu Beginn waren die Menschen hier etwas skeptisch. Was wir denn hier wollten, wurden wir gefragt. Doch schon bald verstanden die meisten, dass unsere Arbeit sich positiv auf die Natur auswirken würde. Jetzt bekommen wir sogar Anrufe von Leuten, die wollen, dass wir uns die Nebenflüsse auf ihren Grundstücken anschauen", berichtet Johanna.
Für schwedische und internationale Sportangler gilt der Fluss mit seinen Nebenläufen als legendäres Angelparadies. Früher wurden hier regelmäßig fünf bis sieben Kilo schwere Forellen aus dem Wasser gezogen. Bis heute gibt es Forellen und Äschenbestände.
Als die Flößerei zurück ging, begann man an vielen Stellen, die Flussläufe zu renaturieren. Viele der Flößer ließen sich zu Fischwirten umschulen und kümmerten sich fortan um die Pflege des Lebensraums der Tiere." Das Renaturierungsprojekt im Vindelälven ist auf fünf Jahre ausgelegt und wird im Herbst 2015 abgeschlossen. Im Rahmen des Projektes wurden große Steinblöcke und Holzstämme in das Flussbett zurückgelegt. Beide bieten Schutzräume für die Fische und fungieren außerdem als Nährstofflieferanten. Zum Schutz des Fischrogens wird regelmäßig Schotter nachgefüllt. Bereits jetzt ist eine deutliche Verbesserung des Fischbestandes in den Nebenflüssen wie dem Gargån und Ruskträskbäcken zu sehen. Und im Vindelälven wandern wieder Lachse. "Wir schaffen neue Voraussetzungen für die Fische. In einigen Jahren wird der Effekt des Projektes für die Menschen und Sportangler hier noch deutlicher werden", erklärt Johanna Gardeström.
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NORR / nordlicht verlag
Foto: © Johanna Gardeström / NORR
Datum: 27.03.2015
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