Weit erstreckt sich das Urlaubsland Schweden nach Norden. Der nördliche Teil Schwedens, das nördliche Norrland (Norra Norrland), ist nicht nur sehr dünn besiedelt, sondern auch uralte Heimat der Samen. Dieser Volksstamm siedelte dort bereits vor den jetzt dominierenden Schweden und ist außerdem in den angrenzenden Gebieten Finnlands, Norwegens (Ferienhaus Norwegen) und Russlands zuhause. Diese Feriengebiete in Nordschweden werden auch zunehmend von deutschen Urlaubern entdeckt (Ferienhaus Nordschweden). Die Samen lebten früher ausschließlich als nomadisierende Rentierzüchter. Heute sind es nur noch wenige Samen, die ausschließlich davon leben. In jedem Fall haben die Samen ihre traditionelle Kultur bewahrt und präsentieren diese zu besonderen Anlässen. Einer dieser Anlässe ist der jährliche samische Wintermarkt in der kleinen Stadt Jokkmokk. Hier, bereits nördlich des Polarkreises, treffen vom 30. Januar bis 4. Februar 2012 die Sami Lapplands bei ihrem Wintermarkt auf zahlreiche Gäste. Dann wird sich das etwa 3.000 Einwohner zählende Städtchen zu einem riesigen Rummelplatz verwandeln, denn in jedem Jahr besuchen rund 40.000 Menschen den Jokkmokksmarknad.
Diese Tradition des Wintermarktes kann auf eine über vierhundertjährige Tradition zurückblicken. Die damalige schwedische Regierung verfolgte mit solchen Zusammenkünften das Ziel, einerseits die Armut unter den Sami zu bekämpfen und sie andererseits stärker unter Kontrolle zu behalten, mit Kirchenbauten und Steuerforderungen. Allmählich entwickelte sich Jokkmokk zu einem Zentrum der Sami-Kultur und zu einem Treffpunkt des Volkes beiderseits des Bottnischen Meerbusens, denn Finnland war noch bis 1809 Teil des schwedischen Königreiches. Der Winter hat sich für eine solche Veranstaltung als besonders gut geeignet erwiesen, denn die Rentiere und damit auch die Samen selbst halten sich im Winterquartier auf, und die vereisten Flüsse und Seen stehen als Verkehrswege zur Verfügung
So treffen sich die Nordschweden in Jokkmokk, ihrer kulturellen Hauptstadt, die schwedischen Sami, um mit Rentierfellen, Fleisch und Schneemobilen zu handeln, bei Joik-Gesängen zu feiern, traditionelle Geschichten zu erzählen und beim Rentierrennen zuzuschauen. Heutzutage ist der Wintermarkt in Jokkmokk aber auch ein Spiegel des modernen Lebens der Nordschweden. Auch steht in Jokkmokk nicht ausschließlich das kommerzielle Treiben im Vordergrund. Schon seit längerer Zeit spielt die Kultur eine herausragende Rolle. Unter dem Motto „Musik am Polarkreis“ stehen im Jahr 2012 die Kunstausstellungen und Vernissagen über Film- und Tanzvorführungen bis hin zu Vorträgen, Musik, Konzerten und Naturerlebnissen. Besonders für touristische Gäste interessant sind die zahlreichen Angebote an Winteraktivitäten. Touren mit Schlittenhunden, Rentieren oder dem Schneemobil sind ein unvergessliches Erlebnis vor allem für die „Südländer“ unter den Feriengästen, in ihrem Winter-Urlaub in Schweden. Aufgrund der Bekanntheit und Beliebtheit des Jokkmokk-Marktes sollten Unterkünfte in Jokkmokk oder den umliegenden Dörfern im Voraus gebucht werden (Hotel Jokkmokk).
Text: Rainer Höll, Quelle: VisitSweden
Foto: © Petter Johannson (o.), Wolfgang Greiner / imagebank.schweden.se (u.)
Datum: 12.01.2012
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